Mit dem Mountainbike auf die Skipiste - Leogang setzt auf Sommerurlauber

Von Nicole Freialdenhoven
26. April 2012

In den Zeiten des Klimawandels setzen immer mehr Skigebiete in den Alpen auf Alternativen, mit denen sich jenseits der Wintermonate Touristen anlocken lassen, die die wegbleibenden Wintersportler ersetzen sollen. Im österreichischen Leogang setzt man zu diesem Zweck auf Mountainbiker, die sich in den Sommermonaten auf zwei Rädern die Skipisten hinunter stürzen.

Das Prinzip ist das gleiche bei beim winterlichen Skilaufen: Statt dem Skipass gibt es einen Bikepass und mit der Gondel werden Radler samt Mountainbike auf den Berg transportiert. Von dort geht es in atemberauendem Tempo über die Skipisten in die Tiefe. Und nach einem Tag auf der Piste warten die Après-Bike-Hütten. Das "Bikepark" genannte Areal wird seit 2001 stetig ausgebaut und erneuert, um es für die Sommermonate radsporttauglich zu machen. Auch die Mountainbikes, die hier eingesetzt werden, wurden mit besonderen Stoßdämpfern, breiten Reifen und einem belastbaren Rahmen ausgestattet, damit sie die Abfahrten über hügeliges Gelände problemlos überstehen.

Wer sich auf ihnen ins Tal wagt, muss einen Integralhelm und Schützer für Rücken, Knie und Ellbogen tragen - und zunächst einen Bikekurs im Tal absolvieren. Wer den Dreh einmal raus hat, kann an der Big Five-Challenge teilnehmen: Dabei geht es auf fünf unterschiedlichen Abfahrten insgesamt 72 Kilometer und 4900 Höhenmetern in die Tiefe.

Der Erfolg gibt den Machern des Bikeparks recht: Seit der ersten Inbetriebnahme 2001 haben sich die Zahlen der Bergabfahrten vervierfacht - und ein Ende des Booms ist nicht abzusehen.