Mit der Samenspende zum Wunschkind: Strenge Auswahl bei den Spendern

Von Nicole Freialdenhoven
8. März 2013

Immer mehr Paare leiden unter einem unerfüllten Kinderwunsch. Die Ursachen dafür sind vielfältig. In vielen Fällen hoffen sie auf eine künstliche Befruchtung durch eine Samenspende: Jedes Jahr kommen in Deutschland etwa 1000 Kinder auf die Welt, die auf diese Weise im Labor gezeugt wurden. Pro Befruchtungsversuch kommen drei Röhrchen mit Sperma zum Einsatz. Die Erfolgsquote liegt bei 20 Prozent.

Eine wichtige Rolle kommt dabei der Auswahl der Spender durch das Labor zu. Längst nicht jeder spendenwillige Mann wird auch tatsächlich angenommen. Nicht nur die Qualität der Spermien ist ausschlaggebend, sondern auch das Erscheinungsbild des Mannes. Schließlich soll das Spenderkind die Möglichkeit haben, diesem Menschen nach 20 Jahren problemlos zu treffen.

Ein wichtiges Kriterium ist natürlich auch die Gesundheit des Mannes: Wer an genetischen Erkrankungen leidet, die möglicherweise weitervererbt werden können, scheidet aus.

Die Altersgrenze liegt bei etwa 40 Jahren - anschließend lässt die Qualität der Spermien nach. Zudem gelten weitere hausinterne Regelungen, zum Beispiel eine Grenze von zehn gezeugten Kindern. Schließlich soll kein Samenspender irgendwann einer Schar von 100 gezeugten Kindern gegenüber stehen, die ihn alle treffen wollen.

Angst vor einem Treffen hat jedoch kaum jemand: Das kürzlich gefällte Urteil, wonach Kinder das Recht haben, den Namen ihres Samenspender zu erfahren, hat nicht zu einem Rückgang an Spendewilligen geführt.