Mit gebündelten Ultraschallstrahlen Lebertumore zerstören - Forscher entwickeln Computersimulation

Von Alexander Kirschbaum
27. März 2013

Seit zwei Jahren läuft das EU-Projekt FUSIMO. Dabei arbeiten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bildgestützte Medizin (MEVIS) an einem Modell, um die "fokussierte Ultraschalltherapie" wirksam gegen Lebertumore einsetzen zu können. Mit gebündelten Ultraschallwellen werden Krebszellen im Körper von Patienten auf über 60 Grad erhitzt und somit zerstört.

Das Verfahren kann bislang allerdings nur bei unbeweglichen Organen eingesetzt werden. Bei atmungsabhängigen Organen wie der Leber, die sich im Bauchraum bewegt, besteht die Gefahr, dass durch den Ultraschall auch gesundes Gewebe zerstört wird. Um dieses Problem zu lösen, haben die Forscher eine Software entwickelt, bei der sich die Bewegungen der Leber im Patienten simulieren lassen.

Dabei werden Leber und Atembewegungen des Patienten mit einem Magnetresonanz-Tomographen in 3D erfasst, wodurch der behandelnde Arzt eine Operation im Vorhinein sorgfältig planen kann. Mithilfe der realistischen Computersimulation könnte die fokussierte Ultraschalltherapie künftig auch bei anderen schwer zu treffenden Organen, wie Magen oder Niere, zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus planen die Fraunhofer-Forscher eine weitere Computersimulation. Ein Krebsmedikament soll mithilfe von Fettkügelchen in den Blutkreislauf transportiert werden und dann im Tumor durch einen zielgenauen Ultraschallstrahl zum Einsatz gebracht werden.