Mit Grünem Tee gegen Krebs - Forscher arbeiten mit nützlichem Wirkstoff

Anhand von Vesikeln kann der Polyphenolstoff EGCG aus dem Grünen Tee gegen Tumore eingesetzt werden

Von Cornelia Scherpe
28. August 2012

Grüner Tee ist sehr gesund, das ist kein Geheimnis. Doch was das Getränk tatsächlich alles kann, dass wissen viele nicht. Nun steht offiziell zur Debatte, ob ein Polyphenolstoff im Tee sich als ein Schlüssel bei der Krebstherapie herausstellen könnte. Dieser Stoff bewirkt beim Kontakt mit einem Tumor, dass dieser in seinem Wachstum gehemmt wird.

Problematik besteht in der Verabreichung des Wirkstoffs EGCG

Der Stoff wird kurz EGCG genannt und befindet sich in großen Mengen im Grünen Tee. Bei normalen Mischungen macht er circa ein Drittel der gesamten Trockenmasse aus. Bekannt ist der Stoff bereits als Antioxidansmittel und auch sein potentieller Nutzen bei Krebs ist im Modell bewiesen.

Doch bisher wussten Forscher noch nicht, wie sie den Wirkstoff sinnvoll zum Einsatz bringen sollen. Das Problem ist, dass EGCG nicht über den normalen Weg zum Tumor gebracht werden kann.

Transport zum Tumorgewebe über Vesikel

In Studien versuchte man ihn intravenös zu verabreichen, aber dabei kam er nicht in einer ausreichenden Dosierung bei den Krebszellen an. Doch in der schottischen Studie erarbeitete man nun, wie es dennoch funktionieren kann. Man experimentierte dafür mit Mäusen.

Man sorgte für die richtige Verpackung von EGCG, indem man mit Vesikeln arbeitete. Diese dienen als Transporter und speichern in sich den Polyphenolstoff des Grünen Tees. Erst beim Tumor angekommen, wird der Stoff freigesetzt und kann daher in hoher Konzentration wirken.

Bei den Versuchstieren konnte der Tumor so gut behandelt werden. Bei 40 Prozent der Mäuse verkleinerte er sich und bei weiteren zehn Prozent kam zumindest das Wachstum zum Erliegen.