Mit Kindern zum Impfen: Wie Ärzte den Stress für junge Patienten mildern

Neben der passenden Ablenkung sorgt die richtige Nadellänge für eine schmerzarme Impfung

Von Cornelia Scherpe
14. Dezember 2016

Viele Kinder haben Angst vor dem Arzt, denn die klassische Arztkleidung, die vielen Instrumente und besonders die Spritzen machen ihnen Angst. Steht dann beim aktuellen Termin auch noch eine Impfung an, kann der Stress extrem werden. Meist haben die Kinder die Angst entwickelt, da ein frühere "Pieks" weh getan und daher eine Impfabneigung provoziert hat. Auch die Geschichten anderer Kinder können die Angst auslösen.

Damit Ärzte bei ihren jungen Patienten vor Anfang an wenig Angst erzeugen, rät die >STIKO (Ständige Impfkommission) zu kleinen Tricks und der Wahl der richtigen Nadellänge.

Ablenkungsmanöver und seelische Unterstützung

Bei Babys ist das Nuckeln ein ideales Ablenkungsmanöver, denn zum einen konzentrieren sie sich auf das Nuckeln an sich und zum anderen baut der gewohnte Vorgang möglichen Anfangsstress direkt ab. Manche Mütter stillen auch während die Nadel gesetzt wird, was effektiver als das Saugen an Flasche oder Schnuller wirkt. Ältere Kinder lassen sich sehr gut durch ein süßes Getränk ablenken, weshalb manche Kinderärzte auf kleine Portionen Glukoselösung setzen, während die Spritze zur Anwendung kommt.

Suchen Kinder vor allem Schutz, sollten sie am besten auf dem Schoß des Elternteils sitzen dürfen. Bei älteren Kindern ist der Körperkontakt nicht mehr so wichtig, dennoch sollten die Eltern mit im Behandlungsraum sein und so eine seelische Stütze werden.

Empfehlungen zur Nadellänge

Natürlich lässt sich der Einstich des Pieks nicht komplett vermeiden, aber neben der passenden Ablenkung sorgt die richtige Nadellänge für eine schmerzarme Impfung. Für Säuglinge empfiehlt die STIKO eine Länge von 15 und für Kleinkinder eine Länge von 25 Millimetern.

Bei Jugendlichen und Erwachsenen kommt es auf den individuellen Körperbau an: Bei sehr zierlichen Patienten kann weiterhin eine Nadel von 25 Millimeter Länge ausreichend sein. Je kräftiger ein Mensch gebaut ist, desto länger muss die Injektionsnadel sein. Im Regelfall reicht aber eine Maximallänge von 50 Millimetern.