Mit Tee durch die Nacht - Istanbul schläft nie

Von Dörte Rösler
15. Juli 2014

Istanbuls Nachtleben ist legendär, startet spät und endet erst im Morgengrauen. Der Besucher kann sich einfach von der Menschenmenge treiben lassen, etwa durch die quirligen Straßen im Stadtteil Beyoglu. Oder er sucht nach speziellen Orten wie dem Restaurant im stillgelegten Bahnhof Haydaparsa, versteckten Teegärten oder Dachterrassen mit Panoramablick über das Goldene Horn.

Nach dem Essen in einem Meyhane, Raki- oder Mezelokal beginnt der Abend in Istanbul mit einem Spaziergang. Am liebsten durch das Viertel rund um den Tünel- und Taksimplatz. Bis spät in die Nacht lässt sich hier im internationalen Stimmengewirr flanieren und shoppen.

Tee ersetzt auch in der Nacht häufig den Alkohol

Wohin es danach geht, zeigt die Istanbuler Jugend. Von der trubeligen Istlikal biegt sie in die Haazopulo Passage, deren Gang sich auf einen grob gepflasterten Innenhof öffnet: das Café Grand Boulevard ist einer der beliebtesten Teegärten in der Stadt - und davon hat Istanbul viele.

Denn Tee begleitet die Bewohner nicht nur durch den Tag, auch in der Nacht ersetzt er häufig den Alkohol. Und er hält wach, um noch einen Ausflug in das alte Hafenviertel Karaköy zu machen. Zwischen traditionellen Schiffsausrüstern machen hier immer mehr Bars und Cafés auf viele mit Blick auf das Wasser, wo eine angenehm frische Brise die Nachtbummler erfrischt. Dazu passt wieder ein Tee.