Mit zunehmendem Alter sinkt die Risikobereitschaft: Senioren wechselhafter als junge Menschen

Von Nicole Freialdenhoven
4. Oktober 2013

Dass Menschen im jugendlichen Alter häufiger Risiken eingehen als im gehobenen Alter, ist allgemein bekannt. Trotzdem wollten Wissenschaftler der Universität Yale nun konkret wissen, wie sich das Alter auf die Entscheidungsfähigkeit des Menschen auswirkt und führten eine Studie mit 135 Teilnehmern im Alter zwischen 12 und 90 Jahren durch. Die Probanden mussten dabei an experimentellen Glücksspielen teilnehmen, die ihre Entscheidungsfähigkeit und Risikofreudigkeit testeten.

Dabei stellte sich heraus, dass die älteren Probanden ab 65 Jahren weniger Gewinne erspielten als die Jüngeren. Vor allem, wenn es etwas zu gewinnen gab, riskierten sie weit weniger als die Jungen. Gab es dagegen nur etwas zu verlieren, waren beide Gruppen gleich auf. Insgesamt zeigte sich auch, dass die älteren Studienteilnehmern, bei wiederholt gleichen Wahlmöglichkeiten häufiger unterschiedliche Entscheidungen trafen, während die jüngeren Teilnehmer konstant blieben.

Die Forscher schließen darauf, dass sich bei älteren Menschen die Fähigkeit zur Entscheidungsfindung allmählich verschlechtert. Die Risikofreudigkeit ist dagegen bei Menschen mittleren Alters am höchsten und beschreibt somit eher ein umgedrehtes U im Vorlauf: Sehr junge Menschen und ältere Menschen gehen weniger Risiken ein als die mittlere Altersgruppe.