Mitarbeiter motivieren - Anerkennung wirkt besser als Lob und Prämien

Wer seine Mitarbeiter langfristig motivieren möchte, sollte es mit aufrichtiger Anerkennung versuchen

Von Dörte Rösler
29. Juni 2015

Wie motiviere ich meine Mitarbeiter? Die meisten Chefs versuchen es mit Belohnung: sie verteilen Lob und locken mit finanziellen Reizen wie Prämien oder Bonuszahlungen. Nachhaltige Motivation lässt sich aber nur mit Anerkennung erreichen.

Spontan loben

Lob und Prämien sind kurzfristige Belohnungen, die durchaus ihren Zweck erfüllen können. Dazu sollten sie möglichst konkret sein, damit der Gelobte auch weiß, wofür er sie erhält.

Außerdem kommt es auf die Dosis an. Wer ständig Schultern klopft oder Prämien zahlt, setzt einen Teufelskreis in Gang. Auf Dauer verpufft die Wirkung solcher Belohnungen.

Wenn Mitarbeiter regelmäßig Bonuszahlungen bekommen, gewöhnen sie sich an das zusätzliche Gehalt und sind frustriert, wenn der Geldregen einmal ausbleibt. Außerdem richtet sich der Fokus auf die Belohnung und nicht auf die Arbeit. Statt Motivation erreicht man so langfristig Minderleistungen.

Nachhaltig motivieren

Wer Mitarbeiter nachhaltig motivieren möchte, setzt deshalb auf Anerkennung. Während Loben eine spontane Wertschätzung zeigt, ist Anerkennung eine grundlegende Haltung.

Statt Schulterklopfen oder lobenden Worte nimmt sich der Vorgesetzte etwa Zeit für ein qualifiziertes Feedback. Statt einzelner Leistungen beurteilt er dabei das Gesamtbild und zeigt auch Interesse an Vorschlägen und Ansichten seiner Mitarbeiter.

Damit Anerkennung ihre psychologische Wirkung entfalten kann, muss sie allerdings aufrichtig sein. Das erfordert auch einen entsprechenden Umgang mit Konflikten. Wenn der Kollege einen Fehler gemacht hat, sollten die Ursachen etwa gemeinsam und respektvoll geklärt werden.

Vertrauen und Verantwortung

Wer es mit der Anerkennung ernst meint, bindet die Mitarbeiter aktiv in den eigenen Wissensfluss und Entscheidungsprozesse ein. Nur so können die Kollegen sich zugehörig fühlen und die Ziele des Unternehmens zu ihren eigenen machen. Dazu gehört auch, den Mitarbeitern das Vertrauen zu schenken und Freiräume zu gewähren, in denen sie allein Verantwortung haben.