Mittel gegen das Cinca-Syndrom - ein Medikament gegen Rheuma schützt Augen und Ohren
Forscher haben entdeckt, dass neurologische Schäden unter der Einnahme von Anakinra weitgehend ausbleiben
Das Cinca-Syndrom ist recht selten. Auf der gesamten Welt gibt es schätzungsweise circa 100 Betroffene. Die Abkürzung Cinca-Syndrom steht dabei für "chronisch-infantile neuro-kutaneo-artikuläre"-Syndrom. Worum handelt es sich dabei? Es ist eine Krankheit, die angeboren ist. Kommt ein Kind mit dem Syndrom zur Welt, so zeigt seine Haut einen schlimmen Ausschlag.
Hyperaktive Abwehrkräfte
Was hier sichtbar wird, ist ein innerer Prozess, bei dem das Immunsystem nicht richtig funktioniert. Die Abwehrkräfte sind hyperaktiv, was dazu führt, dass die Kinder immer wieder Fieber-Schübe bekommen und sich im ganzen Körper Entzündungen ausbreiten können. Das kann zu
- Hirnhautentzündungen,
- Knochen- und Gelenkproblemen und
- zu Schäden an Ohren und Augen
führen.
Abhilfe durch Anakinra
Forscher haben nun entdeckt, dass zumindest die letzten beiden Punkte therapeutisch verhindert werden können. Das Medikament Anakinra wird derzeit eigentlich gegen Rheuma eingesetzt, doch es scheint auch den Betroffenen des Cinca-Syndroms zu helfen. Die zu erwartenden neurologischen Schäden bleiben unter der Einnahme weitgehend aus. Anakinra blockiert im Körper den Rezeptor von "Zytokins Interleukin 1" und das ist der Schlüssel.
Erste Studienergebnisse
In einer ersten Studie wurden dank des Medikaments einige Patienten mit dem Cinca-Syndrom so behandelt und das über Jahre hinweg. Die Patienten konnten weiterhin gut hören und mussten auch nicht ihr Augenlicht verlieren. Allerdings kann man so leider noch nicht verhindern, dass die Krankheit zu Entzündungen in den Gelenken und in den Knochen führt.
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