Möglicherweise entscheiden Gene, wie der Tod des Partners verarbeitet wird

Von Marion Selzer
26. Juni 2012

Forscher der Medizinischen Hochschule in Hannover sind zusammen mit Wissenschaftlern aus Ulm und Kalifornien einem Gen auf der Spur, das für die Trauerverarbeitung entscheidend sein könnte. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass diejenigen Hinterbliebenen, die nach dem Tod ihres Partners erkrankten, im Vergleich zu denjenigen, die auch als Witwer oder Witwe gesund blieben, über ein verändertes Gen IL-6 verfügten.

Diese Veränderung des Gens soll dafür verantwortlich sein, dass das Immunsystem derart auf den Stress eines Trauerfalls reagiert, so dass es leichter zu Erkrankungen kommt. Für Menschen, die eine solche Variante des Trauergens in sich tragen, sind Maßnahmen zur Trauerbewältigung wie Selbsthilfegruppen oder eine Betreuung durch Psychologen besonders wichtig.