Mondfest in China: Kuchen als kulinarische Währung der Korruption
Das Mondfest ist einer der wichtigsten Feiertage in China. Kulinarisches Highlight: der Mondkuchen. Alljährlich im September verschenken Chinesen die kleinen gefüllten Küchlein an Freunde, Verwandte und Geschäftspartner.
Kostbare Füllungen als Ausdruck der Korruption
Bei den Kuchenpaketen für Vorgesetzte oder Geschäftsleute geht es jedoch nicht nur um den leckeren Geschmack. Durch Füllungen aus Goldnuggets oder Beigaben wie edle Uhren und gefaltete Geldscheine wurden die Mondkuchen zum Instrument der allgegenwärtigen Korruption. In diesem Jahr hat die Regierung ihnen deshalb den Kampf angesagt.
Parteichef fordert Genügsamkeit
In einer großangelegten Kampagne fordert Parteichef Xi Jinping mehr Genügsamkeit. Kuchengeschenke auf Staatskosten, wie sie sonst unter Behördenmitarbeitern üblich waren, sind verboten. Entsprechend schleppend läuft der Absatz an opulenten Paketen mit Mondkuchen.
Verschwindet der Mondkuchen?
Im Trend liegt dagegen Selbstgebackenes, das beim Mondfest gemeinsam mit Freunden und Verwandten verzehrt wird. Ob der Mondkuchen dadurch auch langfristig aus dem Kreislauf der Korruption verschwindet, bleibt abzuwarten.
Quelle
- http://www.sueddeutsche.de/reise/mondfest-in-china-korrupte-kuchen-1.1774572 Abgerufen am 20. September 2013