Mondfisch in der Ostsee gefangen

Von Ingo Krüger
15. November 2012

Gewöhnlich schwimmen Mondfische in warmen Gewässern, wie etwa im Mittelmeer oder den Küstengewässern von Atlantik und Pazifik. Gerade im Herbst tauchen manche Exemplare jedoch auch in der Nordsee auf. Ganz selten finden Mondfische den Weg in die Ostsee.

Nun ist eines der Tiere, die als die schwersten Knochenfische der Welt gelten, Fischern vor Rügen ins Netz gegangen. Das 46 Zentimeter lange und 72 Zentimeter hohe Exemplar hat die Strömung aus dem Atlantik in die Nordsee und von dort in die Ostsee getrieben.

Der letzte Fang dieser Fischart geschah vor etwa drei Jahren. Allerdings haben Mondfische Probleme, in der Ostsee zu überleben. Sie sind Quallenfresser, doch die gibt es im Winter in dem Gewässer nicht.

Nun wollen Wissenschaftler eine Genanalyse durchführen, um herauszufinden, aus welcher Population der Fisch stammt. Ob er, wie bereits bei einem anderen Mondfisch geschehen, im Ozeaneum in der Hansestadt Stralsund ausgestellt wird, ist noch nicht entschieden. Der Kadaver selbst wurde in einer Formaldehydlösung konserviert.