Müssen stillende Mütter wirklich ganz auf Alkohol verzichten?

Von Heidi Albrecht
11. Juni 2013

Es ist eine unumstrittene Tatsache, dass das Stillen die idealste Ernährung für einen Säugling ist. Die Muttermilch stärkt das Immunsystem und beugt Übergewicht vor. Auch für die Mutter hat das Stillen einen enormen Vorteil. Es regt die Rückbildung an und das Risiko an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken wird gesenkt. Außerdem ist diese Nahrung immer und überall verfügbar.

Das Baby isst und trinkt aber auch alles mit, was die Mutter zu sich nimmt. Daher ist es wichtig, auf eine sehr ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten. Alkoholkonsum in der Stillzeit ist zu vermeiden, denn der Alkohol geht selbstverständlich in die Muttermilch über. Das Baby jedoch kann den Alkohol noch nicht abbauen, denn die Leber ist noch nicht voll ausgereift. Es kann zu Schäden in der Entwicklung des Kindes kommen.

Außerdem führt der Alkoholkonsum zu einer Unterbindung der Milchbildung und es kommt zu Stillproblemen. Müssen stillende Mütter in der Stillzeit daher komplett auf Alkohol verzichten? Bedingt. Wenn es zu einem besonderen Anlass ein Glas Wein oder Sekt sein soll, dann ist es ratsam, über den Tag verteilt immer wieder Muttermilch abzupumpen. Vor der Feier das Baby nochmals stillen und in der Nacht die abgepumpte Milch in der Flasche anbieten.

Am nächsten Morgen ist der Alkoholspiegel so gering, dass dieser nicht mehr vom Baby aufgenommen werden kann. Das gilt allerdings nur, wenn es tatsächlich nur bei ein oder höchsten zwei Gläsern Sekt oder Wein bleibt. Längere Stillpausen einzulegen ist nicht zu empfehlen, denn dann kann es zu massiven Stillproblemen kommen. Gibt es keinen halbwegs festen Stillrhythmus sollten Frauen lieber ganz auf den Alkoholkonsum verzichten.