Mumie Ötzi: Forscher entschlüsseln Erbgut

Von Katharina Cichosch
6. März 2012

Er ist die wohl berühmteste Mumie der Welt: "Ötzi", benannt nach seinem Fundort im österreichischen Ötztal, hat vor rund 5300 Jahren gelebt. Weil der Körper der Mumie im Wandel der Jahrtausende so beeindruckend gut konserviert wurde, ist er inzwischen zum beliebten Forschungsobjekt geworden.

Jetzt haben Wissenschaftler das Erbgut der berühmten Mumie entschlüsselt - mit teils überraschenden Ergebnissen. So gibt das individuelle Genom unter anderem Aufschluss über mögliche Erbkrankheiten, aber auch über spezifische Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Interessant dabei: Offenbar litt "Ötzi" unter einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems, welche heute vornehmlich als typische Zivilisationskrankheit eingestuft wird. Und auch die heute weit verbreitete Laktoseintoleranz, die häufig und vielleicht fälschlicherweise als "Modekrankheit" verurteilt wird, hat "Ötzi" vor mehreren Tausend Jahren vermutlich belastet.