Muskelverletzungen heilen durch Implantat aus Schweineblasen

Von Ingo Krüger
5. Mai 2014

Kleine Verletzungen können Muskeln selbst gut ausheilen. Sollten größere Teile des Gewebes durch einen schweren Unfall fehlen, reichen die Selbstheilungskräfte jedoch nicht mehr aus. Hoffnung gibt es für solche Geschädigten durch die Entwicklung eines neuen Materials, das geschädigtes menschliches Muskelgewebe sowohl reparieren als auch ersetzen kann.

Neues Material wird von Gewebe assimiliert

Versuche zeigten, dass das Naturprodukt mit den umliegenden Zellen kommuniziert und anschließend vom Gewebe assimiliert wird. Damit das Muskelgewebe regenerieren oder neu entstehen kann, müssen Stammzellen oder Vorläuferzellen, als Satellitenzellen bezeichnet, aktiviert werden.

Dafür nutzten die US-Forscher das zelluläre Stützgerüst, die sogenannte extrazelluläre Matrix, aus einer Schweineblase. Die chemischen und mechanischen Eigenschaften dieses Gewebes bieten geeignete Voraussetzungen für die Wiederbesiedlung mit körpereigenen Zellen.

Wird das Stützgerüst eingepflanzt, regt es Stammzellen im umliegenden Gewebe dazu an, sich zu den gewünschten Zellarten zu entwickeln und in das Transplantat einzudringen. Die umgebenden Zellen beginnen zu wachsen.

Keine Heilung bei krankhafter Durchblutungsstörung

Unterstützt durch eine Physiotherapie stellte sich bei drei von fünf Patienten eine Besserung des Zustandes ein. Stärke und Einsatzfähigkeit der betroffenen Muskelpartien kehrten zurück.

Lag vor der Implantation eine krankhafte Durchblutungsstörung vor, blieb die Heilung aus. Daher sollte die Behandlung - sofern sich Nutzen und Unbedenklichkeit in weiteren Tests bestätigen - so früh wie möglich beginnen.