Muss bei Nierenkrebs gehandelt werden, ist der Erhalt des Organs besser als die komplette Entfernung

Von Cornelia Scherpe
20. November 2013

Bei Krebs in einer Niere kommt es immer wieder vor, dass sich Patient und Arzt für eine komplette Entfernung der Niere entscheiden.

Da man von Geburt an zwei Nieren hat, kann die übrige Niere allein weiterarbeiten. Es gibt aber auch schon länger Stimmen, die sich trotz dieser Tatsache für den Erhalt der erkrankten Niere aussprechen.

Überlebsrate bei Erhaltung der Niere ist höher

Sie glauben, dass es für die Gesundheit insgesamt besser ist, wenn nur das Krebsgewebe entfernt wird, die Niere aber ansonsten so weit wie möglich erhalten bleibt. Langzeitstudie geben nun dieser zweiten Position recht.

Mehrere Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass die Heilungsrate nach der operativen Komplettentfernung nicht besser ist als beispielsweise bei einer Bestrahlung.

Doch wenn sich am Gesamtüberleben nichts ändert, kann man auch den Erhalt des Organs bevorzugen, da der Körper dann weiterhin mit zwei Nieren arbeiten kann. Eine gesunde und ein geschwächte Niere sei dabei deutlich besser als nur noch eine Niere für sich.

Dies zeigt sich in den Studien in dem zwar kleinen aber immerhin vorhandenen Überlebensvorteil der so behandelten Patienten.

Wen betrifft Nierenkrebs und was kann man dagegen tun?

Nierenkrebs betrifft in der Regel Menschen ab dem 50. Lebensjahr, wobei vor allen Dingen Männer betroffen sind. Frauen haben ein drei Mal so kleines Risiko.

Unabhängig vom Geschlecht kann man selbst jedoch viel tun, um das eigene Risiko zu senken: Auf Nikotin verzichten, wenig Alkohol konsumieren und vor allen Dingen auf ein gesundes Körpergewicht achten.

Auch Diabetiker und Menschen mit Bluthochdruck gehören zu einer Risikogruppe. Da Nierenkrebs im Anfangsstadium ohne Beschwerden ist, wird der Tumor häufig erst sehr spät erkannt, was die Behandlung erschwert.