Mutationen in den Brustkrebsdrüsen führen bei Männern zu einem aggressiven Prostatakrebs

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
12. April 2013

Auch bei den Männern können Mutationen in den beiden Brustkrebsdrüsen BRCA1 und BRCA2 auftreten, was aber eher selten ist. Bei den betroffenen Männern kommt es dann aber zu einer noch aggressiveren Prostatakrebs-Erkrankung, wie Forscher bei einer spanischen Studie in Madrid feststellten.

An der Studie nahmen 2.019 Patienten teil, die an Prostatakrebs erkrankt waren. Eine Mutation im BRCA1 wiesen nur 18 Patienten und beim BRCA2 61 Patienten auf. Doch war die Krebserkrankung bei diesen Patienten wesentlich aggressiver, so lag der Gleason-Score bei 8 und höher. Auch bei der sogenannten TNM-Klassifizierung wurden Werte von "T3" bis "T4" festgestellt.

Diese Klassifizierung sagt aus, wie weit der Krebs fortgeschritten ist. Bei "T3" ist der Krebs schon außerhalb der Kapsel der Prostata und bei "T4" sind schon das benachbarte Gewebe oder die Organe befallen. Auch ist der Krebs schon bis in die Lymphknoten fortgeschritten und es sind Fernmetastasen vorhanden. Dadurch ist die Lebenserwartung deutlich verringert und beträgt durchschnittlich nur noch 8,6 Jahre. Doch bei einer Mutation des BRCA2 verkürzt sich die Zeit nochmals und liegt bei nur 6,5 Jahren.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Patienten, die eine solche Mutation in sich tragen, besonders bei der BRCA2, die Krebserkrankung am besten sofort behandeln lassen sollten.

Oftmals wird bei der Diagnose, meistens bei älteren Männern, zu der Watching-Waiting-Methode geraten, also Abwarten und Beobachten. Bei einer sofortigen Operation besteht aber zum Teil das Risiko einer Inkontinenz sowie einer eingeschränkten Sexualfunktion.