Muttermilch hilft beim Aufbau der Baby-Darmflora
Starkes Immunsystem dank Muttermilch - Kinder, die gestillt wurden, werden seltener krank
Neugeborene besitzen noch keine intakte Darmflora. Sie müssen diese über die ersten Wochen und Monate nach der Geburt aufbauen.
Dabei hilft ihnen der natürliche Geburtsvorgang und der tägliche Hautkontakt zu Eltern und Gegenständen. Eine aktuelle Studie aus den USA hat nun belegt, wie wichtig zudem das Geben der mütterlichen Brust ist. Über die Muttermilch gelangen viele nützliche Bakterien in den Darm des Kindes und helfen beim Etablieren der Darmflora.
Die Forscher arbeiteten mit 107 Müttern zusammen, die ihrem Kind die Brust gaben. Über kleine Haut- und Milchproben bestimmte man den mütterlichen Bakterienhaushalt nahe der Brustwarzen und in der Muttermilch. Zusätzlich wurden Stuhlproben der Kinder gesammelt und auf die ausgeschiedenen Bakterien hin untersucht.
Die Vorzüge der Muttermilch für das Baby
Das Ergebnis war eindeutig: Von den gesunden Darmbakterien im Stuhl der Säuglinge waren zehn Prozent identisch mit denen der mütterlichen Haut und direkt 30 Prozent mit denen der Muttermilch. Damit zeigt sich, dass sich in der Milch bereits ein guter Bakterienmix befinden muss, der beim Säugen in den Darm des Kindes gelangt.
Die gesundheitsförderlichen Bakterien aus dem Organismus der Mutter siedeln sich an und helfen beim Aufbau eines Immunsystems. Das erklärt auch, warum gesäugte Kinder seltener kränkeln als Gleichaltrige, die keine Muttermilch bekommen haben. Aus älteren Studien ist ebenfalls bekannt, dass eine starke Darmflora im Kindesalter ein Leben lang das Risiko für Darmerkrankungen aber auch für Asthma und Allergien senkt.
Bislang ist in der Medizin noch nicht erschöpfend geklärt, wie genau der Aufbau einer Darmflora funktioniert. Ärzte können nur beobachten, welche Bakterienstämme wichtig für die Verdauung und das Immunsystem sind und welche als gesundheitsschädlich bekämpft werden.
Auch wie die nützlichen Bakterien in die Muttermilch gelangen, ist bislang unklar. Die Forscher vermuten, dass die Mikroorganismen über bislang unbekannte Mechanismen aus dem mütterlichen Darm in Richtung Milchgänge wandern und so in die Muttermilch übergehen.