Mutters Ernährung vererbt sich auf die Enkel: Die Gene sind schuld am Essverhalten

Von Nicole Freialdenhoven
15. Juli 2014

Die menschlichen Gene können über zwei Generationen hinweg das Essverhalten beeinflussen. Dies stellten Molekularbiologen nun in einem Experiment mit Mäusen fest: Vor allem der Appetit der Mutter im letzten Schwangerschaftstrimester wird dem Nachwuchs quasi als genetischer Stempel aufgedrückt und an die nachfolgende Generation weitergegeben. Ist die Mutter unterernährt, wird sich auch das Baby auf Hunger einstellen und diesen Eindruck an folgende Generationen weitergeben.

Die Ernährung der Mutter hat großen Einfluss

Die Forscher fanden in der Spermien-DNA der Söhne bestimmte Abschnitte mit Genen, die bei den Enkeln nicht richtig funktionierten und auf das metabolische Syndrom hinwiesen, einer Vorstufe der Diabetes. Der Körper der Enkel hatte sich schon auf dauerhafte Veränderungen bei der Versorgung mit Nahrung eingestellt und nicht auf das übliche Auf und Ab aus Diäten und Überfluss. Anders gesagt: Die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft hat nicht nur Einfluss auf das Baby im Mutterleib, sondern auch auf die nachkommenden Enkel.

Als nächstes wollen die Forscher nun ergründen, ob sich diese Spuren auch noch bei den Urenkeln feststellen lassen. Epigenetische Muster waren zuvor auch schon bei anderen Faktoren festgestellt worden, zum Beispiel bei Vitaminmangel oder Nikotinsucht.