Mythen beim Sport über den Haufen werfen

Von Jutta Baur
23. Mai 2012

Es gibt überlieferte, goldene Regeln für den Sport, an die sich so manch einer eisern hält, die aber längst auf den Müll gehören. Vieles ist durch wissenschaftliche Untersuchungen längst widerlegt.

So gibt es immer wieder die Aussage, dass man nur mit einem Training, das die Ausdauer fördert, lästige Pfunde los wird. Das ist nicht komplett verkehrt, jedoch auch nicht ganz richtig. Auch mit einem gezielten Muskeltraining fördert man den Fettabbau. Zusätzlich entwickelt man vorhandenen Muskeln weiter, was später zu einem erhöhten Grundumsatz führt.

Wer glaubt, sich mit Stretchen vor dem Sport vor Verletzungen zu schützen, liegt falsch. Eine amerikanische Forschergruppe hat 2700 Freizeitläufer untersucht und festgestellt, dass die Verletzungsrate bei denen, die stretchen genauso hoch war, wie bei jenen, die das nicht taten. Allerdings wird man durch das Dehnen beweglicher und die Muskeln erholen sich besser.

Auch der Glaube an die niedrige Pulszahl bei der Fettverbrennung gehört zur Geschichte. Stephan Geisler, Sportwissenschaftler, betont, dass der Körper bei Bewegung immer Energie verbraucht. Wer also mehr Kalorien verbraucht, als er zu sich nimmt, wird abnehmen.

Die Mär vom vielen Eiweiß für gut sichtbare Muskeln hat sich ebenfalls überlebt. Natürlich sind Proteine für den Muskelaufbau unerlässlich. Jedoch hat auch dieser Vorgang seine Grenzen. Mehr als 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht ist schlicht unnötig. Richtig dagegen ist, dass nach der Anstrengung die Eiweißzufuhr besonders gut wirkt. Darum also hinterher Milchprodukte genießen.