Nach einem Herzstillstand gut gekühlt im Krankenhaus bleiben

Kältebehandlung bei einem Herzstillstand erhöht die Überlebenschance sichtlich

Von Viola Reinhardt
22. Oktober 2009

Patienten, die einen Herzstillstand erleiden mussten, sollten mindestens einen Tag gut gekühlt im Krankenhaus verbleiben. Bei der Kältebehandlung bringen die Ärzte die Körpertemperatur von 37 Grad auf 33 Grad, was dazuführt, dass die Überlebenschancen ebenso ansteigen als auch bleibende Hirnschäden verhindert werden.

Zwischen 40 und 80% steigt die Wahrscheinlichkeit keine Behinderungen aufgrund des erlebten Herzversagens zurück zu behalten, so das Ergebnis einer Übersichtstudie, in die Daten von drei Einzeluntersuchungen mit eingeflossen waren. Für die durchgeführte Übersichtstudie analysierten Wissenschaftler der Universität Wien die Behandlungsdaten von 481 Patienten mit einem Herzstillstand.

Deutlicher Anstieg der Überlebenswahrscheinlichkeit

Bei denjenigen Betroffenen die eine Kältebehandlung erhielten, stieg die Überlebenswahrscheinlichkeit um 35% an und auch hinsichtlich der Gehirnfunktionen schnitten die derart behandelten Patienten bei Tests mit 55% besser ab als es bei unbehandelten Patienten der Fall war. Die Abkühlung der Körpertemperatur um durchschnittlich vier Grad Celsius wird bei der Kältebehandlung anhand kalter Kompressen, kalte Bäder oder Flüssigkeiten, Eisbeutel, sowie durch Katheter oder Tropf und die damit verbundene direkte Kühlung über das Blut erzielt.

Das Gehirn wird hierbei in eine Art Winterschlaf gesetzt und der Organismus erhält die Chance, die aufgrund des Herzstillstandes freigesetzten toxischen Stoffe abzubauen.