Nackenschmerzen beseitigen: Alexander-Technik und Akupunktur besser als die Schulmedizin

Forscher sehen Mehrwert in der Alternativmedizin und empfehlen zwei Ansätze bei Nackenschmerzen

Von Cornelia Scherpe
6. November 2015

Vielen Menschen hierzulande leiden an chronischen Nackenschmerzen. Oft zieht sich der Schmerz bis in die Schultern und hinein in den Kopf. Der Gang zum Arzt endet mit der Verschreibung von Schmerzmitteln und eventuell einem Rezept für die Physiotherapie.

Alternativmedizin auf dem Vormarsch

Doch diese Maßnahmen der Schulmedizin helfen längst nicht jedem und die Nackenschmerzen bleiben. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass es zwei Therapien aus der Alternativmedizin gibt, die dort helfen, wo die Schulmedizin versagt:

  1. die Akupunktur und
  2. die Alexander-Technik.

Akupunktur

Die Akupunktur ist eines der bekanntesten Teilgebiete der traditionellen chinesischen Medizin. Durch kleine Nadeln sollen Meridiane so beeinflusst werden, dass die Lebensenergie wieder normal fließen kann. Lange Zeit wurde die Akupunktur in westlichen Gesellschaften belächelt, doch ihre Wirkung spricht für sich.

Alexander-Technik

Die Alexander-Technik dagegen ist eine Körpertherapie aus London, benannt nach Frederick Matthias Alexander. Hier lernen Menschen, wie sie ungesunde Gewohnheiten im Alltag ablegen. Gemeint sind dabei vor allen Dingen einseitige Körperhaltungen, die zu Verspannungen und mit der Zeit auch zu Funktionseinschränkungen führen.

Messbare Erfolge

Beide Alternativtherapien wurden in einer Studie mit 517 Patienten der Schulmedizin gegenübergestellt. Alle hatten seit mindestens zwölf Wochen Nackenschmerzen und lagen auf der Messskala NPQ (Northwick Park Questionnaire) bei 28 Prozent und mehr. Dabei gilt, je höher der Wert ist, desto stärker sind die Schmerzen. In drei Gruppen aufgeteilt, therapierte man die Patienten entweder

  1. mit Akupunktur,
  2. nach der Alexander-Technik, oder
  3. gemäß der Standardbehandlung der Schulmedizin.

Nach einem Jahr wurden alle Patienten noch einmal auf der Messskala NPQ eingeordnet. Im Vergleich zur Schulmedizin-Gruppe besserte sich die Akupunktur-Gruppe um 3,92 Punkte stärker. Die Alexander-Technik schnitt gegenüber der Schulmedizin mit 3,79 Prozentpunkten stärkerer Besserung vergleichbar ab.

Einen Placeboeffekt schließen die Forscher aus, da die jeweilige Aktivbehandlung maximal fünf Monate andauerte, die zweite Untersuchung aber erst nach einem Jahr erfolgte. Die Forscher sehen den Mehrwert der beiden Ansätze damit als belegt und empfehlen sie bei Nackenschmerzen.