Narrative Expositions-Therapie hilft bei posttraumatischer Belastungsstörung und Dauerkopfschmerzen

Von Ingrid Neufeld
22. April 2013

Posttraumatische Belastungsstörungen entstehen meist dann wenn die einzelnen Erinnerungseindrücke durch Bilder und Geräusche gemeinsam mit Emotionen und Gedanken an einem anderen Ort des Gehirns versenkt werden. Sie verlieren für den Betroffenen erst dann den Schrecken, wenn sich derjenige daran eingebettet in Zeit und Ort erinnert. Andernfalls bleibt der Schrecken bestehen. In jeder ähnlichen Situation nimmt die Bedrohung wieder Gestalt an.

Wenn Patienten mit Symptomen wie starken Kopfschmerzen ihren Arzt aufsuchen, besteht das Problem, dass der Patient keinesfalls mit dem Arzt über seine Belastung sprechen wird. Bei einer posttraumatischen Belastungsstörung ist die Vermeidungshaltung ein Hauptsymptom.

90 Prozent der Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung reagieren mit Dauerkopfschmerzen. Ein Arzt sollte solche Patienten nach Albträumen befragen. Denn insbesondere in der Nacht erinnert sich der Patient und verarbeitet diese Momente in seinen Träumen. Schreckhaftigkeit ist ein zusätzliches Symptom, genauso wie die Unfähigkeit, Emotionen zu lenken.

Professor Thomas Elbert von der Uni Konstanz hat eine für solche Patienten eine Kurzzeittherapie, die sogenannte Narrative Expositions-Therapie (NET) konzipiert. In dieser Therapie, die über mehrere Sitzungen geht, ist das gesamte Leben des Patienten Thema, angefangen von den frühesten Erinnerungen bis hin zu den traumatischen Erlebnissen. Es geht um Gedanken und Gefühle und um die Verknüpfung von Erinnerungen. Die Vergangenheit soll wieder zugeordnet werden können und die schrecklichen Ängste der Gegenwart sollen schwinden.