Navigation durch Vibration - iView unterstützt sehbehinderte und blinde Menschen

Von Ingo Krüger
24. Juni 2014

Dank neuer Informationstechnologie sollen sich Blinde in Zukunft einfacher und besser orientieren können. Im Rahmen des Projektes "Intelligente, vibrotaktil induzierte Wahrnehmung", kurz: iView, entwickeln Wissenschaftler der Hochschule Furtwangen (HFU) ein Informationssystem, das den Berührungssinn anspricht. Der Träger des Systems erhält über Vibrationssignale Infos über seine Umgebung.

Ein 3D-Laserscanner erfasst in Echtzeit das nähere Umfeld und mögliche Hindernisse. Diese Informationen dienen dazu, potenzielle Risiken zu erkennen und sie einzustufen. Anschließend erhält der Nutzer per Vibrationssignal Wissenswertes über Richtung und Entfernung zum Hindernis. Vibrationsstärke und -zeit variieren dabei. Das System wird an einem Gürtel getragen.

Gleichzeitig arbeiten andere Forscher an der Verkleinerung des aktiven Informationsgebers. Er soll so klein werden, dass er unauffällig am Körper getragen oder einfach in das Lebensumfeld integriert werden kann. Auch an einem tastbaren Bildschirm mit weiteren Informationen wird geforscht.

Die Geräte sind nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zum Blindenstock gedacht. Das System unterstützt blinde Menschen, sich in einer fremden Umgebung zu orientieren, verbunden mit dem großen Vorteil, dass der für die Wahrnehmung der Umgebung eines Blinden so wichtige, akustische Sinneskanal - also sein Hörsinn - nicht belastet wird.