Nervenschäden bei Diabetes: Früherkennung über die Augen möglich

Von Nicole Freialdenhoven
18. Oktober 2013

Diabetiker sollten sich regelmäßig von ihrem Arzt tief in die Augen blicken lassen: Mikroskopisch kleine Veränderungen der Hornhaut können früh Auskunft über mögliche Nervenschäden geben, die nicht nur die Augen, sondern den ganzen Körper betreffen. Dies erklärten Augenärzte der Uniklinik Rostock beim Kongress der Deutschen Ophtalmologischen Gesellschaft. Sie hatten Patienten untersucht, indem sie mit einem Laserscanner ein dreidimensionales Bild der Nervenfasern in den Augen erstellten.

Während die Hornhaut der Augen bei gesunden Menschen einem bestimmten Muster entspricht, verändert sich das Netz der Nerven bei einer Neuropathie (Schädigung). Diabetiker sind besonders häufig davon betroffen, da sich der permanent erhöhte Blutzuckerspiegel auf die Nerven auswirkt. Häufig sind dabei die Nervenzellen in den Beinen und Füßen betroffen, so dass es zum "diabetischen Fuß" kommt. Dabei spüren die Betroffenen Verletzungen nicht mehr und ziehen sich schwere Infektionen zu. In manchen Fällen bleibt nur noch eine Amputation.

Insgesamt leiden schätzungsweise 50% aller Diabetiker unter Nervenschädigungen. Diese können zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, doch je eher sie erkannt werden umso größer sind die Chancen, durcheine bessere Regulierung des Blutzuckerspiegels ein Fortschreiten der Schädigung zu verhindern. Ein Augenscan kann in Zukunft dazu beitragen.