Neuartiges Knochenleitungsimplantat nimmt Elfjährigem die Schwerhörigkeit

Von Melanie Ruch
19. April 2012

Ein elfjähriger Junge aus Wien kam mit einer Fehlbildung am Ohr zur Welt, durch die die schwingenden Teile des Mittelohrs nicht funktionierten. Seine mittelgradige Schwerhörigkeit wurde bislang mit einem externen Knochenleitungshörgerät, das der Junge in einem Stirnband trug, ausgeglichen.

Durch ein neuartiges Knochenleitungsimplantat, das dem Elfjährigen in einer einstündigen Operation in den Schädelknochen eingesetzt wurde, ist dieses Stirnband nun überflüssig geworden, wie die Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten an der Medizinischen Universität in Wien berichtet. Durch das Implantat werden die Schallwellen nun direkt über den Knochen an das Innenohr weitergegeben, anstatt wie bei gesunden Menschen über das Außen- und Mittelohr.

Damit ist der Elfjährige das erste Kind, das ein solches, neuartiges Implantat eingesetzt bekommen hat.