Neubau einer Klosterstadt mit Werkzeugen und Baumaterial wie im frühen Mittelalter

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
22. März 2012

Im südlichen Oberschwaben in der Nähe der Kleinstadt Meßkirch soll eine mittelalterliche Klosterstadt entstehen. Aber das Besondere dabei ist, dass die Bauarbeiter nur solche Werkzeuge und Materialien verwenden dürfen wie es vor 1.200 Jahren üblich war. So beginnt dies schon bei der Bekleidung der Arbeiter, denn neumodische Regenjacken sind nicht erlaubt, denn damals schützten sich die Männer mit Lodenjacken. Aber auch beim täglichen Speiseplan soll alles so ablaufen wie damals.

Die Idee für einen solchen Plan stammt vom 62-jährigen rheinländischen Unternehmer Bert Geurten, der vor über 45 Jahren bei einer Ausstellung in seiner Heimatstadt Aachen ein Modell eines Klosterplanes von St. Gallen sah. In diesem Plan war alles genau aufgezeichnet, was man seinerzeit in einer solchen Klosterstadt benötigt, doch wurde der Plan nie verwirklicht. Dies soll nun also in der Nähe von Meßlirch geschehen und man hofft bis zum Jahr 2050 mit dem gesamten Bauwerk fertig zu sein.

Da es sich bei der Verwirklichung nicht um eine reine Touristenattraktion handelt, sonder dies wissenschaftlich untermauert werden soll, sind bei der Planung und Ausführung auch Archäologen und Historiker neben den Architekten dabei. Zuerst wird auf der Baustelle auch eine Holzkirche entstehen, wie es seinerzeit auch üblich war. Statt Lastwagen werden Ochsenkarren das Material heranschaffen.

Aber auch die Besucher der schwäbischen Baustelle müssen sich auf die damalige Situation einstellen, denn an Getränken und Speisen gibt es nur das, was damals der Boden auch hergab. Ein ähnliches Projekt gibt es auch in Frankreich, wo in Burgund eine mittelalterliche Burg aus dem 13. Jahrhundert unter den damaligen Bedingungen gebaut wird.