Neue Erkenntnisse über Killerzellen und ihre Funktion

Von Cornelia Scherpe
2. August 2013

Die Abwehrkräfte eines Menschen müssen sich gegen Erreger vieler Arten verteidigen. Nicht immer gelingt dies einwandfrei und man zieht sich eine Infektion zu.

Forscher analysieren schon seit längerer Zeit, was genau im Immunsystem bei einer Infektion abläuft und wo die Schwachstellen sind. Nun konnte ein Team neue und faszinierende Ergebnisse präsentieren.

Die deutschen Forscher konzentrierten sich vor allen Dingen auf die sogenannten Killerzellen. Diese NK-Zellen bilden gewissermaßen die erste Front gegen eine beginnende Infektion. Sie sollen bestenfalls alle Erreger aufhalten, bevor diese im Körper siedeln und Schaden anrichten. Gelingt ihnen dies nicht, wird der Kampf langwierig.

Die Forscher fanden heraus, dass die Genesungschancen keineswegs umso besser sind, je aktiver diese Zellen sind. Es gibt vielmehr eine gewisse Aktivitätsgrenze, die die Zellen nicht überschreiten sollten. Tun sie es doch und werden hyperaktiv, stehen sie anderen Zellen des Immunsystems, den Fresszellen, im Weg. Vor allen Dingen zu Beginn der Infektion sind zurückhaltende Killerzellen für die Gesundheit daher tatsächlich besser.

Bisher gingen Mediziner genau vom Gegenteil aus. Die Forscher konnten jedoch den Vorgang mit einem Tierexperiment verdeutlichen. Mäuse wurden mit einem Bakterium infiziert. Bei einigen beobachtete man nun nur die Reaktion der Killerzellen, bei anderen Tieren deaktivierte man diese kurzzeitig. Es wäre daher zu erwarten gewesen, dass die Tiere ohne aktive Killerzellen an einer Blutvergiftung sterben. Die Tiere überlebten aber alle.

Die Analyse zeigte, dass Killerzellen normalerweise einen Botenstoff mit Namen "IFN-gamma" abgeben. Wird dieser in zu hohen Mengen ausgeschüttet, bleiben die Fresszellen des Immunsystems dem Angriffsort fern. Genau das kann zur tödlichen Blutvergiftung führen.

Übereifrige Killerzellen stehen daher ihren "Kollegen" im Weg.