Neue Flüchtlingsunterkunft in Hamburger Nobelviertel
Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Deutschland. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hat auch die Zahl der Menschen aus diesem Land stark zugenommen. Das führt dazu, dass die Plätze in vorhandenen Flüchtlingsunterkünften eng werden. Hamburg hat sich darum entschlossen, in Harvestehude, einem der teuersten Bezirke, das ehemalige Kreiswehrersatzamt zum Flüchtlingsheim um zu bauen.
Argumente gegen Unterbringung der Flüchtlinge in teurem Stadtteil
Nun regt sich Widerstand bei den zukünftigen Nachbarn. Zwischen Porsche und Mercedes passen nach deren Ansicht keine Asylbewerber. Schließlich, so argumentiert man, kann man mit dreihundert bis vierhundert Euro pro Monat kaum in den teuren Lebensmittelgeschäften der Gegend einkaufen. Die Diskrepanz zwischen dem, was die Flüchtlinge zur Verfügung hätten und dem gehobenen Lebensstandart sei einfach zu groß.
Zudem sei der Ausbau der ehemaligen Behörde schlicht zu teuer. Rund 20 Millionen sollen Ankauf und Umbau kosten. Damit könne man an anderer Stelle weit mehr als die geplanten 220 Menschen unterbringen. Der Bezirksamtsleiter sieht dies anders. Für ihn ist dieser Standort genauso gut wie jeder andere. Schließlich liege Harvestehude bisher am Ende der Liste der Gebiete Hamburgs, die Flüchtlinge aufgenommen haben. Darüber hinaus werden in der neuen Unterkunft Familien einziehen, die gute Chancen auf ein Bleiberecht haben. Deren Integration sei dort deutlich besser zu bewerkstelligen, als in einer Massenunterkunft am Stadtrand.
Unterstützer des Projekts
In Harvestehude gibt es nicht nur Gegner des Projekts. Der Verein "Flüchtlingshilfe Harvestehude", der sich neu gegründet hat, möchte die Neubürger tatkräftig unterstützen. Mit Begleitung beim Einkaufen, Sprachunterricht oder der Bereitstellung von Fahrrädern wollen die 52 Mitglieder den Flüchtlingen die Eingewöhnung erleichtern.