Neue Hoffnung für chronische Kopfschmerzpatienten: Hilfe durch Nervenstimulation

Von Ingrid Neufeld
22. Juli 2013

Kopfschmerzen können grausam sein. Umso schlimmer, wenn nichts hilft. Eventuell gibt es ein neurophysiologisches Verfahren, das bei rund 70 Prozent der Patienten bei einer Untersuchung die Schmerzattacken bei chronischem Clusterkopfschmerz lindern konnte. Forscher stimulierten den Ganglion sphenopalatinum.

Dieser Nervenknoten ist verantwortlich für die Nervenversorgung von Nase und Augen. 28 Betroffenen wurden Elektroden implantiert und bei Kopfschmerzattacken schalteten sie die Elektroden mit einer Fernbedienung an. Bei zwei Dritteln konnten die Anfälle gemindert werden. Die Stimulanz am Hals führte zu ähnlichen Ergebnissen. Das Verfahren wird in den USA inzwischen bei schweren Depressionen eingesetzt, während in Deutschland die CE-Kennzeichnung noch fehlt.

Im Augenblick sind sowohl die möglichen Gefahren, als auch die Wirksamkeit noch nicht ausreichend getestet. Erst in einem Jahr wird mit einer konkreteren Empfehlung gerechnet. Dann könnte das neuromodulatorische Verfahren bei therapieresistenten Kopfschmerzpatienten zum Einsatz kommen.