Neue Immuntherapie - Forscher entwickeln Methode gegen einen seltenen Hautkrebs

Von Cornelia Scherpe
23. Juli 2012

Es gehört zu den selten Arten des Hautkrebs: das Merkelzell-Karzinom. Diese Krebsform betrifft vor allen Dingen Senioren und ist aufgrund seiner hohen Aggressivität sehr schwer zu therapieren. Um den Betroffenen in Zukunft besser helfen zu können, haben Forscher eine neue Immuntherapie entwickelt.

Das Merkelzell-Karzinom betrifft rein statistisch gerade einmal 0,4 Personen pro 100.000 Menschen. Wer jedoch betroffen ist, hat ein hohes Risiko zu versterben. Der Krebs beginnt an der oberen Hautschicht, wo er die sogenannten Merkelzellen befällt und sich dann ausbreitet. Genau bei diesen Zellen soll die Therapie ansetzen. Man möchte den Botenstoff "Interleukin-2" gezielt in die Blutgefäße des Tumorgewebes wandern lassen.

Bisher arbeitet man in der Medizin zwar schon mit "Interleukin-2", doch das Problem besteht darin, dieses gezielt zum Krebs zu führen. Daher sind hohe Dosierungen nötig, was für die Patienten mit vielen Nebenwirkungen verbunden sein kann. Dies soll die neue Immuntherapie verändern. Dafür nutzt man einen Antikörper, der auf diese kranken Gefäße spezialisiert ist und sie erkennt. Er kann dann als Wegweiser für den Immunbotenstoff dienen. Da dieser Botenstoff direkt an den Antikörper gebunden wird, erreichen sie so gemeinsam ihr Ziel. Ist der Botenstoff bei den Krebszellen angekommen, kann er sich dort anreichern und gezielt wirken.

Die Forscher hoffen, dass sie mit dieser Methode in Zukunft nur noch kleine Dosierungen benötigen und damit die Körper der Patienten weniger belasten.