Neue Kombi-Therapie verlängert das Überleben ohne Progression

Von Cornelia Scherpe
4. Oktober 2012

"Ohne Progression" ist etwas, das man in der Onkologie gern hört. Es bedeutet, dass sich der Krebs seit der letzten Untersuchung nicht verschlimmert hat. Da man Tumoren bisher je nach Art nur mit mäßigem Erfolg zu Leibe rücken kann, konzentrieren sich viele Therapien darauf, zumindest das Fortschreiten zu verlangsamen oder für eine gewisse Zeit ganz zu verhindern.

Bei Hautkrebs haben Forscher sehr intensiv nach Möglichkeiten dieser Art gesucht und sind bei einer neuen Komib-Therapie fündig geworden. Bisher werden Melanome zum Beispiel mit BRAF-Inhibitoren behandelt. Diese verzögern das Ausbreiten der Krebszellen. Auch der sogenannte MEK-Inhibitor hat diesen Effekt auf den Krebs. Beide greifen auf ihre Art in den Signalweg ein, den der Krebs nutzt, damit er wachsen und sich ausbreiten kann. Durch den Eingriff wird er zumindest zeitweise dabei behindert.

Nun hat man in einer Studie beide Arten kombiniert und bei Probanden mit Hautkrebs getestet. Insgesamt nahmen 162 Probanden mit Melanomen an der Studie teil. Man bildete drei Gruppen. Die einen erhielten eine Standardtherapie mit dem MEK-Inhibitor, bei den anderen beiden kam zudem die BRAF-Inhibitoren zum Einsatz, man variierte allerdings die Dosis bei Gruppe drei.

Am Ende der Studie war die Monotherapie wie erwartet verlaufen. Das Überleben ohne Progression hatte im Schnitt 5,8 Monate gehalten. Gruppe zwei und drei profitierten sehr von ihrer Kombi-Therapie und kamen im Durchschnitt auf 9,4 Monate ohne eine Verschlechtern des Melanoms.