Neue Studie: Wie erkennen Würgeschlangen, ob ihre Beute noch lebt?

Von Katharina Cichosch
20. Januar 2012

Die Boa constrictor zählt zu den bekanntesten Würgeschlangen. Als typische Vertreterin ihrer Art würgt sie ihre Beute, bis diese tot ist. Doch woran erkennt das Tier, wann der Zeitpunkt gekommen ist?

Lange Jahre standen Wissenschaftler vor einem Rätsel. Jetzt hat ein US-amerikanisches Forscherteam die gesuchte Lösung gefunden: In einem bis dato einzigartigen Experiment wies ein Team um Scott Boback vom Dickinson College in Carlisle nach, dass Würgeschlangen sich am Herzschlag ihrer Beute orientieren. Hierfür "fütterten" sie verschiedene Tiere mit toten Ratten, von denen bei einigen jeweils ein künstlicher Herzschlag simuliert wurde. Mittels spezieller Verfahren wurde dann geprüft, wie die Schlange auf das Beutetier reagierte.

Das Ergebnis: Bei Ratten mit simuliertem Herzschlag würgten die Schlangen so lange, bis diese vermeintlich tot waren. Vorher versuchten die Tiere, durch verschiedene Würgetechniken und intensiveren Druck das gewünschte Ziel zu erreichen. Nun haben die Wissenschaftler eine Antwort auf die seit Langem gestelle Frage formuliert: Offensichtlich können Boas und ihre Artgenossen den Herzschlag ihrer Beute also selbst im Magen noch spüren.