Neue Testmethode kommt infektiösen Pilzen schneller auf die Spur
Forscher der Berliner Charité wollen Pilzinfektionen mit körpereigenen Immunzellen ausfindig machen
Invasive Schimmelpilze, die bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem in den Körper eindringen, können schwere gesundheitliche Probleme auslösen, darunter
- Infektionen der Nasennebenhöhlen,
- Lungenentzündungen oder sogar
- Gehirnentzündungen.
Da sich die Pilze schnell und stark vermehren, droht vielen Patienten der Tod. Für Ärzte ist daher eine frühe Erkennung und Behandlung der Infektion wichtig, doch bislang fehlte es an einem zuverlässigen und risikoarmen Testverfahren.
Körpereigene Immunzellen sollen Art der Pilzinfektion identifizieren
Forscher der Charité in Berlin machen nun Hoffnung, dass sich dies bald ändert: Sie entwickelten erstmals ein Verfahren, das körpereigene Immunzellen im Blut der Patienten identifiziert, die sich als Reaktion auf die Pilzinfektion gebildet haben. Bisherige Testverfahren waren darauf ausgerichtet, den Erreger selbst im Blut nachzuweisen. Da die körpereigenen Immunzellen eine sehr hohe Spezifität besitzen, können die Ärzte mit dem neuen Test eindeutig bestimmen, um welche Pilzart es sich handelt und so entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Eine weitere größere Vergleichsstudie soll nun klären, ob das neue Verfahren bald bundesweit in den Krankenhäusern eingesetzt werden kann. Möglicherweise kann es außerdem auch für die Diagnose anderer Krankheiten eingesetzt werden und nicht nur für Pilze.