Pilzinfektionen verzerren PET-Untersuchungen bei Lungenkrebs

Von Nicole Freialdenhoven
29. September 2014

Um abzuklären ob es sich bei einem Lungentumor um einen gutartigen (benignen) oder bösartigen (malignen) Tumor handelt, der möglicherweise Metastasen bildet, wird heute in der Regel die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit Fluor-18-Fluorodeoxyglucose (FDG) verwendet, einem radioaktiv markierten Glukosemolekül, das bei bösartigen Tumoren verstärkt gespeichert wird.

Nun stellten Forscher jedoch fest, dass nicht nur Tumore einen erhöhten Glukosebedarf haben, sondern auch bestimmte Pilze wie Blastomykosen, Coccidiomykosen und Histoplasmose, die sich in der Lunge ansiedeln. Auch dann zeigt der PET-Scan mehr Glukose an, womit fälschlicherweise ein maligner Lungentumor angenommen wird. Dies ergab eine Untersuchung des Vanderbilt University Medical Center in Nashville/Tennessee.

Allerdings treten diese Pilzinfektionen vor allem im feuchtheißen Klima der US-amerikanischen Südstaaten auf und in der Nähe großer Flüsse. In anderen Klimaregionen stieg die Zahl der korrekten Analysen von 75 auf 77. Dennoch raten die Forscher bei allen Lungenkrebsuntersuchungen mit PET -FGG stets Pilzinfektionen eindeutig auszuschließen, ehe die Diagnose maligner Tumor gestellt wird.