Neue Therapie bei COPD: Die Lungenkrankheit soll mit eingepflanzten Ventilen gelindert werden

Von Cornelia Scherpe
5. August 2013

COPD, die chronisch-obstruktive Bronchitis, kann bisher nicht geheilt werden. Die Patienten werden zwar mit Medikamenten und bei schwerem Verlauf auch mit Sauerstoff versorgt, doch bisher bleibt es ein chronisches Leiden bis ins hohe Alter. Bei den Betroffenen sind die Atemwege so verengt, dass die Luft nicht normal ein- und ausströmen kann. Bei wirklichen Notfällen kann in einer Operation ein beschädigter Lungenlappen entfernt werden, doch das ist aufwendig und mit vielen Risiken verbunden.

Forscher haben nun jedoch ein neues Verfahren vorgestellt, das erstmals echte Hoffnung macht. Zwar handelt es sich auch hierbei um eine OP, doch es wird kein geschädigtes Gewebe entfernt. Stattdessen arbeitet man mit künstlichen Ventilen. Diese werden so eingesetzt, dass die beschädigten Bereiche der Lunge durch die Klappen abgedichtet werden. Beim Atem strömt dort also weder Luft aus, noch kann sie hinein.

Die Stilllegung dieser ohnehin beschädigten Areale führt dazu, dass sich die übrige Lunge wieder besser ausdehnen kann, da die gesamte geatmete Luft nur für sie da ist. Zwar heilt das die COPD noch immer nicht, doch es mindert ganz entscheidend die Atemprobleme und lässt so die Lebensqualität wieder steigen.

In Österreich wurde diese Innovation nun zum zweiten Mal bei Patienten durchgeführt und war sehr erfolgreich. Bisher ist das Verfahren allerdings nur für Menschen zugelassen, deren Problembereiche sich im oberen Teil der Lunge befinden. Tiefer gelegen kann man derzeit die Ventile noch nicht sicher einpflanzen. Dasselbe gilt ab einem gewissen Grad der Verschleimung.

Auch empfehlen die Forscher den Einsatz nur bei all jenen, die nicht genügend auf Medikamente ansprechen. Wer dagegen gut eingestellt ist, sollte sich die Strapazen und Risiken der OP vorerst ersparen.