Stark gegen Leukämie - der Wirkstoff Ponatinib überzeugt

Von Cornelia Scherpe
7. Dezember 2012

Leukämie wird auch vereinfacht "Blutkrebs" genannt, denn hier sitzt der Krebs direkt im blutbildenden System des Menschen. In der Regel bedeutet dies, dass viele Patienten eine eher schlechte Prognose haben. Forscher sind ständig damit beschäftigt, dass Leben der Betroffenen mit Qualität zu verlängern und aktuell sieht es so aus, als könnte der Wirkstoff Ponatinib dabei viel leisten.

Es handelt sich dabei um einen sogenannten "Kinase-Inhibitor". Der erste Kinase-Inhibitor hieß "Imatinib" und ist gerade einmal seit 2001 auf dem Markt. Es war eine Sensation, als damals die Chance auf ein fünfjähriges Überleben von nur 50 Prozent auf 90 Prozent stieg. Seit dem sind Forscher damit beschäftigt, diese Mittel weiterzuentwickeln.

Im konkreten Fall gehört Ponatinib bereits zur dritten Generation der Gruppe und konnte sich in einer ersten Studie gut schlagen. Er wirkte sogar noch dann, wenn ein Patient auf alle anderen Kinase-Inhibitoren nicht mehr reagierte. In vielen Fällen konnte der Krebs gelindert und in einigen Fällen sogar komplett beseitigt werden.

In der US-Studie wurden 81 Leukämie-Patienten mit Ponatinib versorgt. Bei 27 von ihnen konnte nach der Behandlung überhaupt kein Krebs mehr nachgewiesen werden und bei 43 weiteren Patienten ging er immerhin deutlich zurück. Die Studie befindet sich inzwischen in der 117 Woche. Die Forscher gehen davon aus, dass die Ergebnisse weiterhin positiv bleiben und sich vermutlich noch verbessern werden.

Bislang fallen auch die Nebenwirkungen relativ gering aus. Vor allen Dingen Übelkeit und Hautreaktionen sind zu beobachten.