Neuentdeckter Tempel könnte Jahrtausende alte Inka-Stadt vor Limas Bevölkerungsexplion schützen

Von Frank Sprengel
28. April 2014

Knapp 30 Kilometer südlich von Perus Hauptstadt Lima liegt ein gut 465 Hektar großes Gelände, das aus gleich mehreren Gründen für Archäologen von unschätzbarem Wert ist. Einer dieser Gründe ist, dass auf dem Areal gegen 200 vor Christus noch vor dem Eintreffen der Inkas die Stadt Pachacamac errichtet wurde.

Besagte Stadt, die übrigens nach einer gleichnamigen Gottheit benannt wurde, diente nach Auffassung von Archäologen der Freien Universität von Brüssel als religiöse Stätte. Zudem gehe man aufgrund gefundener Opfergaben, die nachweislich aus verschiedenen Teilen der Anden stammen würden, davon aus, dass die Stadt in der damaligen Zeit eine überaus bedeutsame Pilgerstätte gewesen sein muss.

Pachacamac-Gelände als UNESCO-Weltkulturerbe?

Heute würde das bisher kaum untersuchte Gelände allerdings missbräuchlich als Müllabladeplatz und Sandgrube genutzt. Außerdem sei es zunehmend durch die explosionsartig ansteigende Bevölkerungsdichte der nahegelegenen Landeshauptstadt Lima, die sich zusehends ausweite, bedroht. Versuche, das Pachacamac-Gelände durch die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe zu schützen, seien bislang aber schon alleine daran gescheitert, dass man noch nicht einmal seine tatsächliche Größe kenne.

Dank eines erst vor Kurzem entdeckten Inka-Tempels mit bunten Wandmalereien und zahllosen Opfergaben könnte das geschichtsträchtige Areal nun aber doch unter den verdienten Schutz der UNESCO gestellt werden.