Neuer Antikörper verlängert das Leben mit Leukämie deutlich

Von Cornelia Scherpe
6. August 2014

In Europa wurde ein neuer monoklonaler Antikörper für die Therapie von chronisch lymphatischer Leukämie zugelassen. Die kurz auch "CLL" genannte Form vom Blutkrebs ist die häufigste Form der Leukämie. Im Schnitt leidet jeder vierte Leukämie-Patient an CLL. In Europa erhalten Jahr für Jahr 20.000 Menschen die Diagnose und leider versterben jährlich auch 13.000 Patienten.

Monoklonaler Antikörper für die Behandlung chronisch lymphatischer Leukämie zugelassen

Der neue Antikörper trägt den Namen "Obinutuzumab" und wirkt besser als alle bisher gegen die Krebsform zugelassenen Mittel. Er wird in Kombination mit eine bereits etablierten Chemotherapie mit "Chlorambucil" verabreicht und erzielte in Studien eine hervorragende Wirkung.

Die Prognose der Patienten verbesserte sich drastisch, denn das Voranschreiten der Krebserkrankung wurde effektiv ausgebremst. So sank die Gefahr für einen frühen Tod um 61 Prozent. Die Zeit des progressionsfreien Überlebens, also die Zeit, in der es zu gar keiner Verschlechterung kam, stieg auf 26,7 Monate. Unter den bisherigen Therapien liegt diese Zeit nur bei 15,2 Monaten. Die Patienten gewinnen also durch Obinutuzumab 11,5 Monate und damit fast ein ganzes Jahr.

Die gute Wirksamkeit des Antikörpers liegt in seinem gezielten Vorgehen. Er bindet sich an die Oberfläche von B-Lymphozyten. Diese Zellen sind es, die mutieren und dadurch die CLL auslösen. Durch die Bindung wird die Krebszelle bei ihrer zerstörerischen Arbeit behindert und der Patient gewinnt die wertvolle Zeit.