Neuer Bio-Klebstoff soll in der Herzchirurgie zum Einsatz kommen

Von Cornelia Scherpe
17. Januar 2014

Beim Wort "Sekundenkleber" denken die meisten an Tuben aus dem Baumarkt, mit denen man alle möglichen zerbrochenen Dinge wieder zusammen leimen kann. Doch Kleber wird auch in der Medizin eingesetzt und soll getrenntes Gewebe auf Dauer wieder zusammenfügen. Da die Arbeit mit Bio-Klebstoff aber noch vergleichsweise jung ist, gibt es noch viel zu verbessern und Forscher aus den USA haben dazu nun einen entscheidenden Beitrag geleistet.

Neuer Gewebe-Klebstoff

Sie haben einen Gewebe-Klebstoff entwickelt, der durch normales UV-Licht seine klebende Eigenschaft entfaltet. Er ist ersten Tests zufolge sehr verträglich für das Gewebe und was am wichtigsten ist: Er ist biologisch abbaubar.

Nachteile der Bio-Klebstoffe

Besonders in der Herzchirurgie soll der neue Gewebe-Klebstoff daher nun zum Einsatz kommen. Bisher müssen Herzchirurgen unter hohen Zeitaufwand und mit viel Geschicklichkeit Löcher beim Herzen mit Nähten zusammenführen.

Bereits auf dem Markt etablierter Bio-Klebstoff wird in der Herzchirurgie nicht verwendet, da die Stoffe oft zu giftig sind, um unmittelbar beim Herzen eingesetzt zu werden. Andere Kleber, die weniger toxisch sind, haben wiederum das Problem, dass sie eine zu geringe Klebekraft haben. Beide Probleme sollen durch den neuen Bio-Kleber gelöst werden.

Gute Aussichten

Eine erste Studie mit Versuchstieren war sehr erfolgreich. Dafür arbeitete man mit Schweinen und analysierte dabei sowohl die Operationszeit insgesamt, als auch die Qualität der geklebten Stelle. in beiden Punkten konnte der neue Kleber überzeugen. Natürlich wird noch einige Zeit vergehen, bis er wirklich in der Praxis eingesetzt wird, doch die Forscher sind sehr zuversichtlich. Sie gehen davon aus, dass nach einigen klinischen Studien ihr Bio-Klebstoff innerhalb der nächsten drei Jahre auf dem Markt erscheint.