Neuer Wirkstoff "Anastrozol" senkt das Risiko auf Brustkrebs

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2013

Viele Frauen fürchten sich davor, eines Tages an Brustkrebs zu erkranken. Sie gehen daher mindestens einmal im Jahr zur empfohlenen Vorsorgeuntersuchung und lassen sich vom Frauenarzt bezüglich Selbstkontrolle beraten. Dennoch gibt es viele Fälle, in denen allein durch familiäre Vorbelastung das Risiko auf Brustkrebs recht hoch ist.

Anastrozol - neuer Wirkstoff

Für diese Risikogruppe gibt es eine gute Nachricht, denn Forscher haben einen neuen Wirkstoff gefunden, der die Gefahr halbieren kann. Der Stoff wird "Anastrozol" genannt und gehört zu den sogenannten "Aromatase-Inhibitoren". Seine Funktionsweise basiert auf dem Wissen, dass das weibliche Hormon Östrogen bei der Entstehung von Brustkrebs eine große Rolle spielt. Anastrozol ist daher ein Hemmer, der die Synthese dieses Geschlechthormons ausbremst.

Studie mit Risikogruppe

Wie gut dadurch das Risiko gesenkt werden kann, wurde in einer Studie mit 3.864 Frauen jenseits der Wechseljahre analysiert. Alle hatten aufgrund ihrer Familiengeschichte ein hohes Brustkrebsrisiko und wurden nun in zwei Gruppen unterteilt.

Die Hälfte bekam jeden Tag 1 mg Anastrozol und die übrigen Frauen erhielten ein Placebo. So konnte man eine Kontrollgruppe erstellen. Nach insgesamt fünf Jahren der Beobachtung waren von den 1.920 therapierten Frauen insgesamt 40 an Brustkrebs erkrankt. In der Gegengruppe aus 1.944 Frauen waren es dagegen 80 Patientinnen. Dies ergibt eine Gruppengefahr von zwei Prozent versus vier Prozent. Die Gefahr war unter der Einnahme von Anastrozol also tatsächlich halbiert worden.

Kritik an neuem Wirkstoff

Die Studie ist zwar nun beendet, doch die Forscher gehen davon aus, dass der schützende Effekt des Hemmstoffes noch weitere Jahre anhalten wird. Dennoch gibt es Kritiker, die den präventiven Einsatz bei Frauen eher ablehnen. Sie argumentieren, dass so der Überlebensvorteil der Frauen nicht wirklich vergrößert wird. Die möglichen Nebenwirkungen des Krebsmittels stehen dann in keiner Relation zum Nutzen.