Neues Antibiotikum soll resistente Bakterien besiegen
Forscher beschäftigen sich eingehend mit der Suche nach neuen Wirkstoffen
Immer wieder sprechen Ärzte mit Sorge davon, dass Bakterien multiresistent werden. Die kleinen Mikroorganismen haben inzwischen wirksame Verteidigungswege gegen Antibiotika gefunden und machen die Behandlung eines Patienten daher zusehends schwierig.
Neue Wirkstoffe gesucht
Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass viele Wirkstoffe aus der Gruppe der Antibiotika schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Es fehlen neue Waffen gegen die Infektionen. Genau aus diesem Grund haben Forscher sich eingehend mit der Suche nach neuen Wirkstoffen beschäftigt.
Es gibt in der freien Natur viele Bakterien, die selbst antibiotische Stoffe nutzen, um damit ihre Feinde anzugreifen. Sie leben im Erdboden und treffen dort auf viele Konkurrenten, die sie mit natürlichen Antibiotika angreifen.
Doch jene Bakterien, die dazu in der Lage sind, lassen sich bisher im Labor nicht kultivieren und daher kann man ihnen ihre Geheimnisse nicht entlocken.
Neuartiges Chip-Verfahren
Forscher haben dieses Problem nun gelöst, indem sie einen besonderen Chip entwickelt haben. Dieser kann ein einziges Bakterium in seinem natürlichen Lebensraum markieren.
Die Mikroorganismen müssen also nicht mehr ins Labor mitgenommen werden, sondern bleiben in der Erde. Der Chip hat mehrere Kammern und ist so aufgebaut, dass in jede Kammer genau ein Bakterium liegt.
Da die Mikroorganismen aber in ihrem natürlichen Umfeld verbleiben, vermehren sie sich normal weiter. Die Forscher erhalten so auf einfachem Wege Bakterienkolonien, die ab einer gewissen Größe problemlos mit ins Labor genommen werden können.
Antibiotikum aus der Natur
Inzwischen wurden bereits 10.000 Bakterien auf diese Weise analysiert und man stieß auf ein viel versprechendes Antibiotikum der Natur: Teixobactin.
Im Versuch mit Labortieren rettete es die Mäuse vor dem ansonsten sicheren MRSA-Tod und zeigte sich dabei fast vollständig unbeeindruckt von eigentlich resistenten Bakterien. Man hofft nun, mit der neuen Chip-Methode noch weitere antibiotische Wirkstoffe dieser Art zu finden.
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