Neues Indiz belegt den Verdacht der Alzheimer-Prionen

Von Cornelia Scherpe
17. Januar 2013

Bereits seit einiger Zeit diskutieren Forscher darüber, ob Alzheimer vielleicht auf Prionen basiert. Untersuchungen haben gezeigt, dass die sogenannten Plaques sich in vielen Dingen ganz ähnlich wie die Erreger benehmen, die man zum Beispiel von Rinderwahnsinn kennt. Wer Alzheimer als Prionen-Erkrankung ansieht, bekommt nun neues Wasser auf die Mühlen, denn eine aktuelle Studie liefert ein neues Indiz.

In den USA untersuchten Forscher das Tau-Protein. Dies ist in der Alzheimer-Forschung ebenfalls schon länger bekannt und gilt als Mitauslöser der Krankheit. Neben Amyloid, den Eiweißablagerungen im Gehirn, tritt es ebenfalls bei Patienten immer wieder auf. Zwar kommen beide Proteine auch bei gesunden Menschen vor, doch bei Alzheimer-Patienten falten sie sich falsch, was zu den gefährlichen Ablagerungen führt. Tau bildet dann kleine Fasern im Hirn und stört so dessen Funktion. Die Untersuchung zeigte nun, dass auch Tau sich dabei ebenfalls wie ein Prion verhält.

Schon vor drei Jahren brachten im Experiment Forscher ein falschgefaltetes Tau mit einer noch gesunden Version in Kontakt. Dafür nahmen sie Mäuse, bei denen das Tau krankhaft verändert war. Ihnen entnahm man Extrakt aus dem Gehirn und injizierte es gesunden Tieren. Das Resultat war, dass nun auch das korrekt gefaltete Eiweiß bei der zweiten Gruppe seine Struktur änderte und damit genauso gefährlich wurde. Die Veränderung war also offenbar ansteckend.

Doch lag das am Tau im Hirnextrakt, oder an unbekannten Erregern, die man mit verpflanzt hatte? Die aktuelle Studie mit synthetischem Tau kann Letzteres nun ausschließen. Gibt man dieses weiter, erobert es das Gehirn nach und nach wie die Prionen.

Quelle