Neues Konzept bei Rewe: Von der Norm abweichendes Gemüse wird trotzdem verkauft

Von Ingrid Neufeld
9. Oktober 2013

Rewe probiert in Österreich ein neues Verkaufskonzept aus. Meist ist es ja so, dass der Verbraucher besonderen Wert auf optisch "schönes" Gemüse und Obst legt. Doch nun will Rewe auch Karotten, Kartoffeln, oder Äpfel mit einem Äußeren verkaufen, das nicht der "Norm" entspricht. Diese Sorten gibt es dann zu einem reduzierten Preis. In Deutschland wird augenblicklich ein vierwöchiger Pilotversuch von Edeka betrieben.

Weg von der Wegwerfkultur

In Österreich gehören Merkur, ADEG und Billa zu Rewe International. Seit dem 2. Oktober ist dort das untypische Gemüse im Angebot. Der Geschmack ist deshalb keineswegs beeinträchtigt. Derzeit gibt es Karotten, Äpfel und Kartoffeln direkt aus Österreich. Ein der Jahreszeit entsprechendes Angebot ist geplant.

Trotz allem genormten Gemüse liegt in Deutschland der Bio-Verbrauch nach wie vor im Trend. Immerhin kaufen 74 Prozent aller Deutschen zumindest ab und zu Ökogemüse.

Rewe unternimmt mit seinem Konzept etwas gegen die Wegwerfkultur. Bisher mussten fleckige Äpfel, oder krumme gelbe Rüben an die Tiere verfüttert werden, oder aber sie wurden im schlimmsten Fall gar nicht geerntet. Manchmal werden sie auch in fernen Ländern verarbeitet. Laut Rewe International sind die "Wunderlinge eine Herzensangelegenheit".

Vorreiter aus der Schweiz

Coop, eine schweizer Supermarktkette, hat es vorgemacht. Dort wird schon seit August Obst und Gemüse unter dem Namen "Ünique" angeboten, das zu klein und zu unförmig für den normalen Markt ist. Dazu zählten beispielsweise die "beliebten Walliser Aprikosen", die als Kochaprikosen verkauft wurden, da sie durch Hagel beschädigt worden waren. Auch Coop geht es darum, Überproduktionen zu reduzieren und gegen die Wegwerfkultur einzutreten.