Neues Medikament gegen Leukämie erhöht Thromboserisiko
Blutkrebs, auch Leukämie genannt, kennt verschiedene Unterformen. Für zwei davon wurde vor wenigen Monaten ein neues Medikament zugelassen. Für die chronisch-myeloischer Leukämie (kurz CML) und für die Philadelphia-Chromosom-positive akute Lymphoblastenleukämie (kurz Ph+ ALL) gibt es seit August 2013 ein neues Mittel, das den Krebs eindämmen soll. Dabei kommt der Wirkstoff "Ponatinib" zum Einsatz. Das vertriebene Medikament kann zwar die Krankheit relativ gut ausbremsen, doch einer neuen Studie zufolge ist der Preis dafür höher als bisher angenommen.
Das Thromboserisiko ist höher als erwartet
Es hatte sich während der Studien zur Zulassung bereits gezeigt, dass unter der Einnahme einige Thrombosen auftreten. Bei acht Prozent der Testpersonen hatte man die Gerinnsel feststellen müssen. Das ergab ein Gesamtrisiko von 2,9 Prozent, was noch recht gering ist.
Eine aktuelle Auswertung der gesammelten Praxiserfahrung zeigt nun jedoch, dass die Verschlüsse von Venen und Arterien deutlich häufiger vorkommen als damals angenommen wurde. Nun muss man davon ausgehen, dass die Gefahr bei ganzen 20 Prozent liegt. Das Risiko hat sich gegenüber der alten Angaben also um ein Vielfaches vergrößert.
Folgen einer Thrombose
Bei einer Thrombose bildet sich im Gefäß ein Blutgerinnsel und dieses kann den Blutfluss unterbinden. Geschieht dies beispielsweise in der Nähe des Herzens, so kommt es zu einem Herzinfarkt. Auch ein Schlaganfall entsteht auf diese Weise, da eine Thrombose die Blutversorgung zum Gehirn stört.
Vorsicht bei der Einnahme von Ponatinib geboten
Die FDA, die Arzneibehörde der USA hat nun gezeigt, dass unter der Einnahme von Ponatinib öfter mit diesen schwerwiegenden Nebenwirkungen gerechnet werden muss und rät bei der Einnahme zu mehr Vorsicht. Eine genaue Stellungsnahme dazu, wie in Zukunft mit dem Leukämiemedikament am besten umgegangen werden sollte, möchte die FDA nach einer intensiveren Auswertung der Ergebnisse bekannt geben.
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56182/Herzinfarkt-und-Schlaganfall-unter-Leukaemiemedikament-Iclusig Abgerufen am 21. Oktober 2013