Neues Medikament verlängert das Leben von Menschen mit Prostatakrebs

Von Cornelia Scherpe
1. Oktober 2012

Männer mit diagnostiziertem Prostatakrebs können in naher Zukunft auf ein neues Medikament hoffen. Es handelt sich dabei um "Enzalutamid", einen Androgenrezeptor-Blocker. In einer aktuellen Studie hat sich dieser als deutlich wirksam erwiesen und konnte die Lebenszeit von Probanden erheblich verlängern. Es profitierten sogar Männer von dem neuen Wirkstoff, bei denen der Krebs auf das Standardmittel "Docetaxel" gar nicht reagierte und weiter Metastasen bildete.

Man arbeitete mit 1.159 Männern, die in 156 verschiedenen Krebszentren waren. Sie alle hatten bereits eine Chemotherapie hinter sich und dennoch eine schlechte Prognose. Einige wurden als Kontrollgruppe genommen und bekamen nur ein Placebo, doch zwei Drittel erhielten Enzalutamid. Man untersuchte nun, ob sich das Gesamtüberleben verlängerte. Im Schnitt lag dieses in der Placebo-Gruppe bei 13,6 Monaten. Die übrigen verlängerten ihre Überlebenszeit deutlich und landeten bei 18,4 Monaten.

In den USA hat dieses Studienergebnis bereits gereicht, um die zuständigen Behörden von dem Mittel zu überzeugen. Dort wurde Enzalutamid bereits zugelassen. Auch in Europa ist eine Zulassung des Mittels inzwischen beantragt. Die Nebenwirkungen halten sich in akzeptablen Grenzen. Am häufigsten treten Kopfschmerzen und Durchfall auf. Außerdem erlebten viele das klassische Symptom Fatigue, litten unter Hitzewallungen und gaben Schmerzen beim Bewegen an.