Neues Mittel gegen Diabetes gefunden? Forscher setzen auf Betatrophin

Von Nicole Freialdenhoven
30. April 2013

In der menschlichen Leber wurde ein neues Hormon entdeckt, das die Insulinproduktion im Körper steuert. Forscher, die das Proteohormon zunächst in Mäusen entdeckten, nannten es Betatrophin. Es wird in der Leber gebildet und ins Blut abgegeben.

Betatrophin sorgt vor allem in der Schwangerschaft dafür, dass der Körper mehr Insulin produziert um den erhöhten Bedarf an Hormonen zu decken. Auch bei Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, hilft das Betatrophin dabei, die Insulinresistenz zu kompensieren und den Blutzuckerspiegel zu normalisieren.

Forscher wollen nun daran arbeiten, das Betatrophin-Gen künstlich im Labor herzustellen und zu einem Diabetes-Medikament weiter zu entwickeln. Sie glauben, dass eine einzige Injektion pro Monat reichen würde, um die Insulinproduktion im Körper soweit anzuregen, dass die Einnahme von antidiabetischen Medikamenten stark reduziert werden könnte.

Bei Mäusen liefen erste Tests mit Betatrophin bereits positiv ab: Innerhalb einer Woche wurde die Zahl der Beta-Zellen so stark gesteigert, dass die diabetischen Mäuse wieder über einen normalisierten Blutzuckerspiegel verfügten.