Neues Plasminogen-Medikament soll eine schnelle Wundheilung garantieren

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Schwedische Forscher haben sich in den letzten Jahren mit dem Protein Plasminogen beschäftigt. Dies besitzt Eigenschaften, die der Mensch sich sehr gut zu Nutze machen kann. Das Eiweiß kann als Medikament eingesetzt dabei helfen, dass sich Wunden schneller verschließen.

Plasminogen kommt bei jedem in der Leber vor. Dort hergestellt, wandert es über jede Körperflüssigkeit durch uns hindurch und hilft an Stellen, an denen es benötigt wird. Die Forscher haben daher die Substanz auch künstlich hergestellt und wollen es zur Wundheilung einsetzen. In ersten Tests mit Tieren war Plasminogen zuverlässig und gut verträglich. Die Mäuse entwickelten eine rasante Wundheilung und vertrugen die Injektionen sehr gut. Daher sollen nun Studien am Menschen begonnen werden.

Vor allen Dingen Diabetikern möchte man auf diese Weise helfen. Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass Plasminogen bei gesunden Menschen immer dann in hoher Konzentration auftritt, wenn es eine Wunde zu heilen gilt. Doch bei Diabetikern ist aufgrund des gestörten Stoffwechsels oft nicht genügend Plasminogen zur Stelle. Das erklärt auch, warum ihre Wunden dazu neigen, eher schlecht zu heilen. Ein Mittel auf der Basis von Plasminogen könnte dieses Problem auf Dauer beseitigen. Auch viele der Amputationen, die heute bei Diabetikern aufgrund schwerer Entzündungen leider durchgeführt werden müssen, könnten so ein Ende nehmen.