Bei HIV-Infektion droht Schwerhörigkeit

HIV-Infizierte erhalten beim Hörtest schlechtere Resultate als Vergleichsprobanden

Von Nicole Freialdenhoven
31. Dezember 2014

Schon zu Beginn der HIV-Epidemie in den 80er Jahren stellten Forscher fest, dass Betroffene überdurchschnittlich häufig eine Schwerhörigkeit entwickeln. Eine neue Studie der San Diego State University untermauerte diese Feststellung nun mit einer systematischen Untersuchung.

Die Forscher baten insgesamt 262 Männer und 134 Frauen zum Hörtest, von denen je 117 Männer und 105 Frauen mit HIV infiziert waren. Im Durchschnitt waren die Probanden 57 bzw. 48 Jahre alt.

Erhöhung der Hörschwelle

Sowohl bei den infizierten Männern als auch bei den Frauen zeigte sich im Vergleich zur gesunden Vergleichsgruppe eine Erhöhung der Hörschwelle von 10 Dezibel im niedrigen als auch im höheren Frequenzbereich.

Der Verlust der hohen Töne lässt sich nach Angaben der Forscher mit einer beschleunigten Alterung erklären, doch für den Verlust der tiefen Töne hat die Medizin keine Erklärung zur Hand. Gerade der Ausfall tiefer Töne ist jedoch gravierend für die Betroffenen, da sie das Sprachverständnis stärker beeinflussen.

Keinen Einfluss auf das Hörvermögen hatte dabei:

  • die Dauer und Einhaltung der HIV-Therapie
  • die Konzentration der HI-Viren im Blut
  • die Anzahl der CD4-Zellen