Neues Verständnis für Neurodermitis

Von Cornelia Scherpe
30. Dezember 2011

Neurodermitis ist eine chronische Hautkrankheit, die immer mehr Kinder und Erwachsene betrifft. Inzwischen sind es in der westlichen Welt gut 20 Prozent der Heranwachsenden und noch fünf Prozent der Erwachsenen.

Die Haut der Betroffenen ist so hypersensibel, dass sie sehr schnell rot und entzündet ist. Der starke Juckreiz und schuppende Stellen sind extrem belastend für die Betroffenen. Bisher wissen Mediziner noch nicht genug über Neurodermitis und können nur die Symptome behandeln.

Doch nun ist es Wissenschaftlern gelungen, den genetischen Gründen etwas mehr auf die Spur zu kommen. Sie haben es geschafft, Risikogene zu identifizieren. Die sehr umfassende Studie betrachtete den Genpool von 10.000 Betroffenen und als Vergleichsgruppe die Gene von 40.000 gesunden Probanden. Dabei fanden die Forscher insgesamt drei Gene, die bei den Freiwilligen mit Neurodermitis deutlich auffallend waren. Dies scheinen Risikogene für die Krankheit zu sein.

Die Gene sind eigentlich dafür zuständig, die Hautbarriere gesund zu halten und das Immunsystem zu regulieren. Bei den Neurodermitis-Patienten lagen sie in verändertet Form vor. Die Barriere und die Immunregulation scheinen daher also gestört.

Nun versucht man, aus dieser Erkenntnis heraus, neue Behandlungsansätze zu erarbeiten.